Ein Tag für Menschen ohne Heimat

20-6-20 Weltflüchtlingstag

Krieg, Verfolgung, Gewalt und Hunger vertreiben Menschen aus ihren Heimatorten und -ländern. Sie fliehen, um ihr Leben und ihre Gesundheit, Leben und Gesundheit ihrer Liebsten zu retten. Ein Lockdown der Solidarität wäre genauso schlimm wie ein Lockdown der Wirtschaft. Schmerzlich müssen wir heuer selbst erfahren, was das bedeuten kann. Hilfe tut Not.

Über 70 Millionen Flüchtlinge weltweit, 41 Millionen davon im eigenen Land, mehr als die Hälfte sind Kinder unter 18 Jahren. Ca. 3,5 Millionen Menschen sind Asylsuchende. Hier kann österreichische und europäische Hilfe sofort ansetzen. Vor allem für die wohlhabenden Länder, die sich den Menschenrechten und den europäischen Grundrechten verschrieben haben, ist Asylantrag Recht und Solidarität Pflicht.

Sogar noch in einer Corona-Krise geht es uns hier deutlich besser, als Menschen, die verfolgt, gefoltert und getötet werden, deren Häuser und Märkte vom Krieg zerstört sind. Auch klimabedingte Katastrophen sind eine Form von Gewalt und können uns durch vernichtende Stürme oder extreme Hitze und anhaltende Dürre unserer Existenz berauben, so dass uns nichts bleibt als weiterzuziehen, wenn wir überleben wollen. In der Hoffnung, ein Land zu finden, in dem wir mit unserer Familie ein neues Leben aufbauen können.

Knapp 40.000 Flüchtlinge in den griechischen Lagern, auch hier 36% Kinder, die in unvorstellbar grausamen Verhältnissen ein Dasein fristen, das man nicht Leben nennen kann. Jean Ziegler vergleicht die Zustände dort mit Zuständen wie sie in Konzentrationslagern geherrscht haben.

40.000, das sind 0.000008 Prozent der EU-Bevölkerung und würde bedeuten: 12.825 EU-Bürger*innen müssten 1 Flüchtling aufnehmen. Für Wien wären das ca. 156. Ist das zu viel verlangt?

Ein Lockdown der Menschenrechte würde in die Katastrophe führen.
Asylantrag ist Recht – Solidarität ist Pflicht.

Stephan