Empathisch-demokratische Ökonomie
‚Sorgearbeit‘ für das Klima hat heute oberste Priorität. Wenn wir die Biosphäre der Erde zerstören, geht gar nix mehr.
Das Übel liegt in der Art und Weise unserer Ökonomie, als Ausdruck unserer Überzeugungen, Einstellungen und Haltungen, Ökonomie als Teil der ‚angewandten Weltanschauung‘. Erde, Tier- und Pflanzenreich und auch Menschen werden als Objekte gesehen, die für wirtschaftliche Interessen ausbeutbar sind.
In den letzten Jahrzehnten hat sich zusätzlich die Supralogik der Gewinnmaximierung herausgebildet, der unabhängig von den Folgen alles andere untergeordnet wird. Zweck der Ökonomie ist es nicht mehr, die wichtigsten Bedürfnisse der Menschen abzudecken, sondern Zweck der Menschen ist es, den Unternehmen Profit zu bringen. Menschen wurden zur bloßen Funktion einer gewinnmaximierenden Wirtschaft.
Sorgearbeit für das Klima würde eine Änderung dieser Grundhaltung bedeuten. Erde und alles was auf ihr lebt und blüht, ist nicht Objekt sondern Subjekt. Erde ist Subjekt mit und in dem wir leben, in Verbundenheit und ständigem Stoffwechsel. Sie braucht Wertschätzung und Empathie genauso wie wir.
Menschen haben Macht. Sie haben die Macht, Erde und Leben Gewalt anzutun. Sie haben aber auch die Macht, mit Erde und Leben in wertschätzendem Miteinander zu leben. Die Erde kann auch ohne uns, aber wir nicht ohne sie. Wir sollten sie respektvoll behandeln.
Damit ist eines klar: Grundlage einer empathisch-demokratischen Ökonomie ist das System Erde und seine Grenzen. Ökonomie sollte für die Grundbedürfnisse der Menschen da sein, wenn möglich auch darüber hinaus, aber immer mit Blick auf das Wohl des ungeteilten Ganzen von Natur und Kultur, dem System Erde.