Abgesehen von den unwirtlichen Folgen zeigt sich aber auch Positives. Nachbarschaftshilfe wird angeboten, einfach so. In den Straßen ist es ruhig, als ob jeden Tag Sonntag wäre. Smoggebiete sollen seit langem wieder klarere Luft haben. Unsere hektische Lebensart entschleunigt sich, es wird mehr gelesen. Und: Viele werden kreativ. Allein und miteinander, zumindest virtuell.
Ob Fotos oder GIFs, Lieder, Videos oder Texte, vielleicht wird auch nur verstärkt herumgeschickt und die clips ‚gehen schneller viral‘. Doch gibt es da im Nezt echt humorvolle Beiträge. Zumindest in der virtuellen Kommunikation haben sich auch Räume geöffnet. Der körperliche Abstand führt gleichzeitig zu mehr seelisch sozialer Nähe, Gemeinsamkeit wird spürbarer, ein WIR gestärkt. Und das WIR wird diesmal nicht durch einen Feind oder ein Feind-Bild erzeugt. Keine Minderheit, kein fremdes Volk, keine Randgruppen müssen darunter leiden – nur das Virus.
Stephan