Ein Samstagmorgen im April wie man ihn sich wünschen würde. Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, die Luft ist noch kühl, riecht herrlich frisch und lässt die kommende Wärme schon erspüren. Ein Gedanke blitzt durch meinen Kopf: Wir haben ja Corona. Nicht als Erkrankung, bin bei guter Gesundheit, aber als Zustand, als zeitliche Episode.
Und ich überleg mir ernsthaft die Polizei anrufen, um nachzufragen, ob ich mit einem Freund spazieren gehen darf, wenn wir einen Meter Abstand halten und Masken tragen. Rein medizinisch gesehen kann so keine Ansteckung passieren, schon gar nicht im Freien. Und aus Sicht der Vorschriften? Die Verordnungen? Die sagen etwas anderes. Ihr dürft trotzdem nicht. Muss wohl doch die Polizei anrufen. Erwarte nicht wirklich Gutes.
Das Bürgerservice rät mir, bei einer Wachstube in meiner Nähe nachzufragen, wie dort damit umgegangen wird, also wende ich mich dorthin. Der Polizist ist sehr freundlich und meint, spazieren gehen sei nur mit Menschen erlaubt, mit denen man zusammenwohnt. Aber wenn sie die Regeln einhalten, Sicherheitsabstand und Maske, spricht eigentlich nichts dagegen. Sollte nichts sein, halten Sie es eher kürzer, also nicht den ganzen Nachmittag, und wenn Sie eine Polizeistreife sehen, vergrößern Sie den Abstand, damit es nicht so ausschaut als ob Sie miteinander unterwegs wären.
Da heißt’s jetzt ganz großes Lob an diese Wachstube für einen freundlichen, unaufgeregten und sachlich professionellen Umgang mit Corona. Danke.
Stephan