Lange schien es so, als würde das Motto unserer Zeit „Immer schneller, immer höher, immer weiter“ sich auf eigene Beine gestellt haben – unaufhaltsam – mitspielen oder verlieren. Doch plötzlich steht für einen Teil der Bevölkerung alles still und Thema gibt es nur noch eines. Kein Medienbericht, kein Online-Gespräch, kaum ein Lebensbereich dreht sich nicht darum. Zurecht werden die Heldinnen und Helden geehrt, welche Tag und Nacht daran arbeiten das System am Laufen zu halten. Zu Recht wird darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist die vorgegebenen Maßnahmen einzuhalten. Doch gibt es auch ein Leben abseits des alles einnehmenden Themas, und dieses bietet für viele Menschen plötzlich jede Menge Zeit. Zeit, die man nicht gewohnt war, Zeit, die man sonst nicht hatte. Leere in einer sonst so schnelllebigen Zeit – Was macht man denn mit sowas? Vergessene Träume wiedererwecken? Sport machen, ein Musikinstrument lernen, rumliegen und das Nichtstun genießen? Oder einfach mal in sich hineinhören und sich fragen:
In welcher Welt wollen wir nach Corona eigentlich leben?
Die Welt steht derzeit still und es ist schrecklich für wie viele Menschen rund um den Globus jede medizinische Versorgung zu spät kommt. Doch gleichzeitig bietet jede Krise eine Chance danach vieles besser zu machen. Warum wurde in Europas Süden in den vergangenen Jahren das gesamte öffentliche Wesen kaputt gespart? Warum sterben Menschen an Hunger in so einer reichen Welt? Warum wissen alle – fast alle -, dass der Klimawandel das Leben heutiger und zukünftiger Generationen gefährdet, aber kaum jemand tut etwas dagegen?
Die derzeitige Situation zeigt, dass Handeln möglich ist, wenn der Wille dazu vorhanden ist, dass Solidarität zwischen Menschen entstehen kann, die sich kaum kennen, dass Menschen in der Lage sind für so viele Probleme kreative Lösungen zu finden. Also lasst uns alles tun, damit es in Medienberichten bald wieder mehr als ein Thema gibt. Aber lasst uns danach nicht wieder in den Zustand davor verfallen, sondern lasst uns in eine Welt zurückkehren, die nicht mehr so kalt gegenüber den vermeintlich Schwachen ist, in der Solidarität ein Grundwert ist. In eine Welt die ihre Augen nicht verschließt.
Lorenz
Man kann sich auf die Zeit danach eigentlich nur freuen – wären nicht die Toten, die einem gar nicht mehr anonym sind.
Unsere Ortschaft ist relativ klein – jedoch ein Hotspot.
Früher haben auch bei uns schreckliche Kriege die Menschen wieder geerdet. Nun ist es eben dieses Virus, das das übernimmt.
Es ist gut, dass unser Wirtschaftszeitalter endlich mal überdacht wird.
Klingt für viele wahrscheinlich hart.
… und doch muss von Zeit zu Zeit der Reset-Knopf gedrückt werden. Denke ich.
Wohl dem, der dabei gesund bleibt.
In diesem Sinne
Michael
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