Aufwachen und Corona ist immer noch da. Das ganze Morgenjournal voll von Corona. Täglich stundenlange Berichterstattung über Corona. Wenn man wollte, 24 Stunden Tag und Nacht in Bild und Ton, gedruckt und online. Die wahnsinnige Geschwindigkeit mit der sich dieser Virus ausbreiten kann und der Schutz der Risikogruppen, zu wenig Ausrüstung, die Gefahren der Pandemie — darüber sehen, hören und lesen wir 100 mal täglich, ebenso darüber, warum deswegen drastische Maßnahmen ergriffen werden müssen. Das Vorgehen entspricht den Kriterien für Propaganda, ganz viel vom selben, über längere Zeit aus allen Kanälen. Zeigt Wirkung.
Dass diese Maßnahmen quasi als Nebenwirkung die Grund- und Freiheitsrechte der Bürger*innen einschränken, hört man weniger bis gar nicht. Hier sollte unbedingt ein verplichtender Beipackzettel eingeführt werden. Wie bei einem Medikament wäre dann abzuwägen, ob der Nutzen gegenüber eventueller schädlicher Wirkungen für Mensch und Gesellschaft gerechtfertigt ist. Ganz sachlich, ohne Angst und Panik, unter Einbeziehung aller Bereiche und Sichtweisen.
Die Nebenwirkungen bestehen nämlich nicht nur in der aktuellen Einschränkung, sondern auch darin, was davon nach Beendigung in unseren Köpfen und Herzen zurückbleibt und welche nachhaltige Wirkung diese Episode auf die Sozialkontakte haben wird. Ablagerungen in unseren Gehirnen werden nicht automatisch ausgespült, sie sind nicht mit dem Ende der Maßnahmen einfach vorbei. Sie müssen bewusst wieder ausgeräumt werden. Je länger es dauert, umso schwieriger wird das.
Und außerdem ist auch noch lange nicht klar, wann diese Freiheitsbeschränkungen vollständig zurückgenommen werden. Eine zeitlang könnte das Argument der Bedrohung durch eine zweite Welle hochgehalten werden. Auch das sollte man jetzt schon mitbedenken, um nicht im nachhinein reparieren zu müssen.
Stephan